Anime-Urgestein kritisiert moderne Actionszenen

Nachdem sich »Ghost in the Shell: Arise«-Regisseur Kazuchika Kise vor Kurzem über die wachsende Verbreitung von Isekai-Anime und deren fehlende Logik beklagt hatte, kritisierte er nun auch die Animation aktueller Actionszenen. Wir fassen nachfolgend die Details zusammen.

Hoffnung auf KI-Anime

In den meisten modernen Anime wären ihm Actionszenen viel zu schnell, sodass es für ihn schwierig sei, ihnen folgen zu können. Er würde meist gar nicht verstehen, was überhaupt iert ist. Daher bevorzuge er langsame Kämpfe und finde aus diesem Grund auch großen Gefallen an sogenannten »Stop-Motion-Videos« mit Dingen wie Actionfiguren, welche man derzeit häufig im Netz sieht.

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Außerdem merkte er an, dass es den Angriffen in diesen Szenen oftmals an Gewicht mangeln würde, was sie schlichtweg unrealistisch erscheinen lasse. Sie würden kein bisschen schmerzhaft aussehen, da niemand stirbt. Daher hätte er das Gefühl, dass die extravagante Action und Animation wichtiger als die Darstellung eines Kampfes, bei dem sich die Gegner gegenseitig auf die Probe stellen, sei.

Sein persönliches Ziel bei der Animation wäre, eine Kunst zu erschaffen, die alle Sinne anregt, auch ohne Ton – bei der man die Charaktere atmen und die Schläge hören sowie die Gerüche riechen und den Schmerz spüren kann. Dieses Niveau hätte er laut eigener Aussage natürlich noch nicht erreicht, aber künstliche Intelligenz:

»Ich persönlich würde eines Tages gerne eine vollständig KI-generierte Version von ›Ghost in the Shell‹ sehen, wenn Shirow (Mangaka) dies zulassen würde. Wie würde es aussehen, wenn man eine KI für das Drehbuch, die Charakterdesigns, den Schnitt und alles andere verwenden würde? Das würde mich sehr interessieren, und ich denke, ›Ghost in the Shell‹ eignet sich gut für dieses Experiment.«

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Via Ghost in the Shell Website
© Gege Akutami/Shueisha. JUJUTSU KAISEN Project

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chb
chb
1 Jahr her

Schnittmassaker bei Actionszenen ist ja leider auch beim Realfilm ein Trend. Es spart halt den Aufwand für die Planung stimmiger Kampf-Choreografien. Dass ihn das stört, kann ich verstehen. Aber als Lösung hätte ich lieber mehr Aufwand bei der klassischen Animation (und entsprechendes Budget) als ausgerechnet KI-Produkte …

Guts
Guts
Antwort auf  chb
1 Jahr her

Ist ja keine Wunder, denn heutzutage sind unter den Fans bunte, chaotische Actionsequenzen ja ein Qualitätsmerkmal. Wobei Realfilme da noch harmlos sind, Anime sind da wirklich extrem geworden. Man muss sich nur mal auf Sakugabooru Actionsequenzen von älteren Anime (90er) angucken, wie wenig Schnitte die Szenen im Vergleiche hatten. Es sah dadurch einfach flüssiger und stimmiger aus. Auch ganz ausufernd mittlerweile sind die ständigen übertriebenen Nahaufnahmen, immer müssen die ins Bild fliegen oder sonst was. Klar, ist halt schwieriger Kämpfe in der Totalen zu zeichnen, gerade unter den heutigen Produktionsbedingungen verzichtet man auf einen solchen Aufwand. Ebenso die ständigen Schnitte, so lassen sich wahrscheinlich die Cuts besser auf die Animatoren verteilen, die dann jeweils nur kürzer daran arbeiten müssen.

chb
chb
Antwort auf  Guts
1 Jahr her

Ja. Ich hab gerade nochmal gezielt ein paar Schwertkämpfe verglichen, z. B. Ninja Scroll, Samurai Champloo, Akame ga Kill, Fate, Demon Slayer. Da gibt es eine klare Tendenz zu immer mehr Schnitten, Effekten und Lasershow statt Choreografie.
»denn heutzutage sind unter den Fans bunte, chaotische Actionsequenzen ja ein Qualitätsmerkmal«
Siehe Ufotable …

F3lix
F3lix
1 Jahr her

Warum meckert der typ nur noch💀

Ich
Ich
1 Jahr her

Das mit den Action-Szenen … das würde ich pauschal nicht so sehen. Da kommt es doch drauf an, wie das gestaltet und choreographiert ist. Dazu kommt dann natürlich noch die Flüssigkeit der Bewegungen. Dann mag das zwar schnell sein, aber die Art und Weise, wie es ausgeführt wird, würde es entsprechend gut transportieren.

Und die Aussage mit der KI: Nein. Einfach nur nein.

Guts
Guts
Antwort auf  Ich
1 Jahr her

Der Punkt ist doch, die schnell geschnittenen Actionszenen haben gute Choreografien immer weiter verdrängt. Mag zwar auch gut choreografierte schnelle Szenen geben, das sind aber die wenigen Ausnahmen, oft sind sie nur chaotisch geschnitten und folgen nicht mal einem Konzept.

Flynn
Flynn
1 Jahr her

KI Anime…nein danke wirklich.

ArdynLucisCaelum
ArdynLucisCaelum
1 Jahr her

Am besten bitte Kampfszenen wie bei DBZ wo Goku und Freezer sich 10 Folgen lang angeschaut haben man waren die spannend und der Kampf so Kraftvoll 🤣
Sry aber ich kann den nicht mehr ernst nehmen…
Morgen kommt dann noch das er fie Heutigen Intro Songs usw schlecht findet usw usw bis alles schlecht ist außer ghost in the shells was in mein augen overhyped ist für mich selbst sogar nur Durchschnitt 🤣

Guts
Guts
Antwort auf  ArdynLucisCaelum
1 Jahr her

DBZ bringt man nur als Beispiel, wenn man den Kern seiner Aussagen nicht verstanden hat 😉

Der sauber-Seifen Mann
Der sauber-Seifen Mann
1 Jahr her

Also weil niemand stirbt, sehen die Schläge nicht schmerzhaft/unrealistisch aus? Und zu schnell sind sie ihm auch? Und er steht auf stop-motion wie bei Nightmare before Christmas?

Dann soll er bitte mit seiner KI einen Anime nach seinen Vorstellungen kreieren und uns zeigen, wie´s richtig geht. Aber nur meckern ist auch keine Lösung.

Guts
Guts
1 Jahr her

Mit Sop-Motion meint er wahrscheinlich solche Szenen –> youtube.com
Gibt auch noch ganz viele Videos mit Spielzeugfiguren, die gegeneinander kämpfen.

Im Video sieht man das geringere Tempo und die wenigen Schnitte, man kann den Kampf perfekt verfolgen, man lässt sich auch einfach Zeit um Aktionen wirken zu lassen. Früher hatten Anime z.B. auch öfter ähnlich choreografierte Szenen, man sah also mehr vom eigentlichen Kampf.

Der sauber-Seifen Mann
Der sauber-Seifen Mann
Antwort auf  Guts
1 Jahr her

Kommt halt ganz drauf an, wer gegen wen kämpft. Wenn in DBZ Wesen die mächtig genug sind ganze Planeten zu zerstören plötzlich »langsam« kämpfen, wäre das unend.

Guts
Guts
1 Jahr her

Vielleicht missverständlich ausgedrückt, aber ich meine nicht das Tempo der Kämpfer, sondern das Tempo der bildlichen Darstellung, also wie schnell bewegt sich die Kamera, wo befindet sich die Kamera, wie oft wird geschnitten etc. Selbst DB(Z) war da mal deutlich gemächlicher. Das wurde ja heutzutage selbst bei Schwert- oder Boxkämpfen alles immer chaotischer. Man versucht sich halt immer mehr mit komplizierten Kamerafahrten und riesen Effektfeuerwerken zu übertrumpfen, die eigentliche Kampfhandlung rückt dann in den Hintergrund.

Yannik
Yannik
1 Jahr her

Die Kritik an sich mag korrekt sein, aber dies lässt sich »leicht« verbessern, indem man Leute ran holt die sich mit Kampf Choreographie auskennen oder man man die frames pro Sekunde ändert, oder… Ist natürlich aber auch ne Preisfrage und nicht immer ist Realismus der beste Unterhalter.
Sein Experiment kann er gerne machen, mich interessiert es auch wie KI sich in dem Bereich schlagen würde.
Nur die Bewunderung bleibt schlicht weg aus. Egal wie gut es sein mag, es ist einfach lieblos nach Schema F gemacht.
Bei Anime und vor allem Actionszenen sind wir Zuschauer mitunter doch so begeistert, weil wir im Hinterkopf »wissen«, was für ne Arbeit da reingesteckt wurde. Man muss sich auf YT nur zufällige Animeszenen in 0,25facher Geschwindigkeit anschauen und man erkennt, wie viele Bilder da jeweils gezeichnet wurden.
Ich hoffe KI wird immer in dem schlechten Licht bleiben in dem es derzeit steht, wenn es um die Einbindung in Anime geht.

Guts
Guts
Antwort auf  Yannik
1 Jahr her

KI wird dieses Problem sogar noch verschärfen, denn dann wird noch schneller Geschnitten, damit die ganzen KI-Fehler nicht auffallen xD